Fondsgebundene Lebensversicherung: Wie sinnvoll ist die Investition?

Von Jennifer A.

Letzte Aktualisierung am: 21. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

FAQ: Fondsgebundene Lebensversicherung

Was ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?

Hierbei handelt es sich um eine Form der spekulativen Geldanlage: Die Beiträge zahlen Sie in vorab gewählte Fonds ein. Diese unterliegen den Schwankungen des Marktes und können höhere Renditen ermöglichen als klassische Lebensversicherungen. Im schlimmsten Fall sind aber Totalausfälle und Verluste möglich, wenn die Aktien am Markt verlieren oder ein Fonds aufgelöst wird.

Wie sinnvoll ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?

Das kommt auf die Ziele des Versicherten an: Wer vor risikofreudigeren Investitionen mit einer Aussicht auf höhere Renditen nicht zurückschreckt, dabei aber auch das Risiko eines möglichen Verlustes nicht scheut, kann eine fondsgebundene Lebensversicherung als Geldanlage nutzen. Geht es eher um eine sichere Absicherung für den Ernstfall, ist eine Risikolebensversicherung vermutlich der bessere Weg. Mehr zu den Nachteilen der fondsgebundenen Lebensversicherung erfahren Sie hier.

Wann wird eine fondsgebundene Lebensversicherung ausgezahlt?

Die Laufzeit der fondsgebundenen Lebensversicherung legen Sie bei Abschluss der Police fest. Üblich ist in der Regel ein Zeitraum von 20 bis 30 Jahren. Im Einzelfall ist auch eine vorzeitige Kündigung der fondsgebundenen Lebensversicherung oder alternativ deren Verkauf oder Widerruf möglich.

Weiterführende Ratgeber rund um die fondsgebundene Lebensversicherung

Wie funktioniert eine fondsbasierte Lebensversicherung?

Was ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?
Was ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?

Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen handelt es sich um eine Form der Kapitallebensversicherung. Anders als bei klassischen Lebensversicherungen zahlen Sie Ihre Beiträge in Fonds ein und können so von den potentiellen Wertsteigerungen an den Märkten profitieren. Zur Auswahl stehen Ihnen dabei in der Regel:

  • Aktienfonds: ermöglichen hohe Renditechancen, sind aber auch vergleichsweise risikoreich. Große Verluste an den Börsen können am Ende ein Minusgeschäft für den Versicherten darstellen.
  • Rentenfonds: vergleichsweise sichere Fonds mit geringeren Renditechancen, aber auch geringerem Verlustrisiko.
  • Mischfonds: Mischung aus verschiedenen Fondsarten, um das Risiko von Verlusten bei zugleich guten Renditechancen zu verringern.

Durch die fondsgebundene Lebensversicherung legen Sie also Rücklagen in Fonds an. Je nach Anteilen und Wachstum oder Verlusten an der Börse ergeben sich hieraus am Ende die Auszahlungsbeträge der Versicherung. Grundsätzlich sind bei allen fondsbasierten Investitionen Verluste möglich, da Fonds ggf. auch aufgelöst oder teils stark entwertet werden können. 

Im Video: Was ist ein Fonds?

Dieses Video erläutert vereinfacht, was Fonds überhaupt sind.

Fondsgebundene Lebensversicherung bei der Steuer berücksichtigen

Im Rahmen der Einkommensteuererklärung ist es nicht möglich, Beiträge für eine fondsgebundene Lebensversicherung als Sonderausgabe abzusetzen. Allerdings kann eine steuerliche Entlastung dann zum Tragen kommen, wenn die Auszahlungsphase erreicht ist. Zwar entfallen auf die Erträge aus der Versicherung Steuern, ein Teil dieser kann jedoch steuerfrei bleiben bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

Fondsgebundene Lebensversicherung: Welche Steuervorteile sind möglich?
Fondsgebundene Lebensversicherung: Welche Steuervorteile sind möglich?
  1. Der Vertrag lief mindestens 12 Jahre.
  2. Die Auszahlung erfolgt frühestens ab dem 62. Lebensjahr.

Teils bleibt die fondsgebundene Lebensversicherung dann steuerfrei, d. h. in diesem Fall muss lediglich der halbe Gewinn von Ihnen versteuert werden (Gewinn = Auszahlungssumme – Beitragszahlungen). Wenn Sie die Voraussetzungen nicht erfüllen, entfallen auf den gesamten Gewinn:

  • 25 % Abgeltungssteuer,
  • Solidaritätszuschlag,
  • ggf. Kirchensteuer.

Kosten für eine fondsgebundene Lebensversicherung vergleichsweise hoch

Ein wesentlicher Nachteil gegenüber Risikolebensversicherungen: Für eine fondsgebundene Lebensversicherung entstehen höhere Kosten. Im Einzelfall kann das dazu führen, dass mögliche steuerliche Vorteile für die Zukunft dadurch schon im Voraus aufgezehrt werden. Je nach Police können u. a. Kosten für folgende Posten auf Sie zukommen:

  • Abschlusskosten
  • Verwaltungskosten
  • Kosten für den Risikoschutz im Todesfall
  • ggf. Ratenzuschlag
  • ggf. Zusatzkosten für Höchststandgarantien

Wie lange läuft eine fondsgebundene Lebensversicherung? In der Regel wird eine Lebensversicherung für einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten abgeschlossen (im Schnitt 20 bis 30 Jahre). Prüfen Sie hier die Angebote des jeweiligen Versicherers.

Fondsgebundene Lebensversicherung: Vorteile & Nachteile

Fondsgebundene Lebensversicherungen bedeuten höhere Renditechancen, aber auch größeres Risiko.
Fondsgebundene Lebensversicherungen bedeuten höhere Renditechancen, aber auch größeres Risiko.

Einer der größten Vorteile, den eine fondsgebundene Lebensversicherung hat, sind die höheren Renditechancen. Diese gehen jedoch auch mit einem größeren Risiko einher. Im schlimmsten Fall können sogar sämtliche Beiträge versanden, wenn die Fonds der gewählten Lebensversicherung aufgelöst werden oder hohe Aktienverluste einfahren.

Welche Nachteile hat eine fondsgebundene Lebensversicherung?

  • größeres Risiko von Verlusten
  • keine Garantieverzinsung
  • vergleichsweise hohe Abschlusskosten
  • oftmals nur kleine Auswahl von Fonds
  • Fondswechsel nicht immer möglich

Fazit: Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist eher etwas für Menschen, die auch nicht vor risikofreudigen Geldanlagen zurückschrecken und mit möglichen Verlusten umgehen können. Als einzige Vorsorge für den Notfall ist sie eher ungeeignet.

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Über den Autor

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Jennifer A.

Jennifer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth. Seit 2018 ist sie fester Bestandteil des Redaktionsteams von anwalt.org. Sie nutzt ihr breites Wissen über das deutsche Rechtssystem seither für die Erstellung gut verständlicher Texte in Bereichen wie dem Asylrecht, Steuerrecht und Verbraucherrecht.

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